Die Reichsbank kam mit dem Prägen neuer Münzen nicht nach. Zeitweise gab es pro Kopf der Bevölkerung nur eine einzige sich im Umlauf befindliche Scheidemünze. Kupfer und Nickelmünzen verschwanden und wurden durch Münzen aus Aluminium, Eisen und Zink ersetzt. Auch ein Mangel an mittleren Geldscheinen machte sich bemerkbar, obwohl sich der gesamte Notenumlauf mit 3 Milliarden Mark seit Kriegsbeginn verzehnfachte.
Da Löhne und Gehälter noch abgezählt in Tüten ausgezahlt wurden, duldete man stillschweigend, um Unruhen zu vermeiden, die selbständige Ausgabe von Ersatzmünzen und Gutscheinen durch Firmen und Gemeinden zur späteren Einlösung gegen Reichsgeld oder auch Waren. Dennoch blieb bis 1922 der 1.000-Mark-Schein der höchste Wert.
Der verlorene Krieg, die hohen Reparationsleistungen – es wurden mehr als 132 Milliarden Goldmark vom Deutschen Reich als Kriegsentschädigung in Dollar ($), Pfund (£) und Franc (FF) gefordert – die Besatzung, der Verlust der Kolonien und Teilen des Reichsgebietes sowie die Kriegsanleihen, die nun nichts mehr wert waren, führten zu einer Flucht in Sachwerte. Man schenkte der neuen Regierung mit ihrer Vielzahl an Parteien, erschüttert von Revolutionswirren und Unruhen, im In- und Ausland kein Vertrauen. Die Kaufkraft der Mark war während des Krieges schon um die Hälfte gesunken und der Haushalt der Weimarer Republik in den Jahren 1920– 22 nur durch 40 % an Einnahmen gedeckt.
Zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs wurden riesige Mengen an Scheinen benötigt.
Bis zu 133 Fremdfirmen mit 1.783 Druckmaschinen arbeiteten im Herbst 1923 für die Reichsdruckerei Tag und Nacht. Das dafür erforderliche Banknotenpapier wurde von 30 Papierfabriken produziert. Für den Druck stellten 29 galvanoplastische Werkstätten rund 400.000 Druckplatten her. Etwa 30.000 Menschen waren mit der Herstellung der insgesamt ca. 10 Milliarden staatlich ausgegebenen Inflationsscheinen beschäftigt.
Trotzdem reichten die verfügbaren Zahlungsmittel nicht aus, die Druckmaschinen konnten den schwindelerregenden Wertverlust während der Hyperinflation einfach nicht mehr durch vermehrten Notendruck ausgleichen. Deshalb wurden von mehr als 5.800 Städten, Gemeinden und Firmen eigene Notgeldscheine herausgegeben. Die Bevölkerung nahm alles als Zahlungsmittel an, was wie Geld aussah oder irgendwie „wertbeständig“ wirkte. Fälscher hatten es in dieser Zeit besonders einfach – sie erfanden einfach nicht nur Geldscheine, sondern auch angeblich ausgebende Firmen, die es in Wirklichkeit nie gab. Insgesamt sind über 700 Trillionen Mark als Notgeld und rund 524 Trillionen Mark von der Reichsbank verausgabt worden.