Im Jahr 1871 trägt unsere Bank in dem aufgelegten Genossenschaftsregister folgenden eingetragenen Namen: Spaar- und Vorschußverein Rüsselsheim eingetragene Genossenschaft. Dazu mussten die Statuten zuvor angepasst werden, um die Bestimmungen des neuen Gesetzes zu erfüllen.
Die wohl wichtigste Änderung dabei war die Trennung der Verwaltung in zwei Organe, den Vorstand und den Aufsichtsrat. Bei den Wahlen wurde der Apotheker Georg Hoffmann zum neuen Direktor bestimmt, der dieses Amt bis zu seinem Tode 1889 innehaben sollte. Lehrer Ludwig Solz blieb Kassierer und Zimmermeister Georg Hummel IV., der seit 1868 als Kontrolleur tätig war, wurde ebenfalls in seinem Amt bestätigt.
Den Aufsichtsrat bildeten der Betriebsleiter Adolf Simon, Landwirt Wilhelm Schildge l., Bäcker Georg Bopp, Wagner Johannes Hummel X., Zimmermann Daniel Schrötwieser, Betriebsleiter D. Streb, Küfer Georg Wagner, Makler Adam Schmitt und Metzger Wilhelm Kröcker.
Für das Jahr 1875 nennt die Bilanz eine Endsumme von 60.405 Mark. Die „Vorschüsse“ sind mit 49.484 Mark ausgewiesen, darunter die Kontokorrent-Außenstände mit 6.750 Mark. Demgegenüber betragen die Spareinlagen 38.068 Mark, Effekten stehen mit gerade 660 Mark zu Buche. Die 115 Mitglieder haben Geschäftsanteile in Höhe von 18.360 Mark erworben. Der Reingewinn beträgt 1.072 Mark. Mit der Mark-Einführung wird der Geschäftsanteil der Mitglieder von seither 100 Gulden auf 200 Mark neu festgesetzt.