Die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges übertreffen bald alle Vorstellungen; persönlich, wirtschaftlich und monetär. Durch den Verkauf von Kriegsanleihen über die Geldinstitute wurden zwar 100 Milliarden Mark erbracht, diese konnten aber die Kriegskosten des Kaiserreiches nicht decken. Bis Kriegsende hatte sich der Banknotenumlauf versechsfacht, das Buchgeld verfünffacht. An ausländischen Börsen war die Mark bis zum Kriegsende 1918 auf etwa die Hälfte des einstigen Wertes gesunken. Der Preisverfall und die Inflation, besonders nach dem verlorenen Krieg, wirkten sich auch in Rüsselsheim durch die Ausgabe eigenen Geldes aus, um die Bevölkerung und die Arbeiterschaft zu beruhigen. 1920 erfolgte die Umwandlung in die Rüsselsheimer Volksbank e.G.m.b.H. (eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht).
Ab 1. Juli 1913 kam ein zusätzlicher Kassentag-Nachmittag hinzu: montags, dienstags, donnerstags und freitags; jeweils von 14 bis 16 Uhr. Kassierer war jetzt Jakob Heil, der 1909 als Nachfolger von Jakob Diehl gewählt wurde. Die Kassiererstelle war mit jährlich 600 bis 700 Mark dotiert.
Nach Direktor Hoffmann (hauptberuflich Apotheker) folgten in diesem Amt: Spenglermeister Philipp Reinheimer (1889 bis 1892), Landwirt Ludwig Daum (1892 bis 1902), Schuhmachermeister Georg Herrlich l. (1902 bis 1904) und Maurermeister Peter Alt V. (seit 1904). Dem Aufsichtsrat gehörten im Jubiläumsjahr 1913 an: Heinrich Hummel VIII. als Vorsitzender, Heinrich Schneider als stellvertretender Vorsitzender, Heinrich Schrötwieser, Georg Volk III., Wilhelm Hummel V., Peter Hummel VII., Johann Adam Hummel, Georg Schmitt IX. und Julius Kiritz.
1911 wurde der Scheckverkehr eingeführt. 1913, im Jahr des 50-jährigen Bestehens, gab es folgende Dienstleistungen: An- und Verkauf von Wertpapieren, Diskontierung von Geschäftswechseln, Einlösung von Coupons, Führung von laufenden Rechnungen mit und ohne Kontokorrent, Eröffnung von Scheckkonten. Bis zum Jubiläumsjahr 1913 stieg die Zahl der Mitglieder auf 267 an, deren Geschäftsguthaben 91.410 Mark betrugen. Mit den Rücklagen von 34.241 Mark ergab dies ein Eigenvermögen von 125.651 Mark.